Zwischen Staub und Hoffnung

07:00, erster Kaffee. Alles leer, niemand da, nur Staub und Stille. Ein Schluck, ein Blick aufs Handy - und schon dieses komische Gefühl: "Mist, heute wird wieder so ein Tag." Controller auf halb 8, Akku bei 50 %, Hoffnung deutlich drunter. Eigentlich weiß ich's eh. 'Find My Drone' blinkt aus einer weißen Rohbaukante. Aus unfertigem, frisch gegossenem Beton. Alanya schläft noch. Ich schau den Staub an, überlege, was ich hier eigentlich mache. Sicherheitsdienst taucht auf, schaut genauso wach aus wie ich. Ich stammel was mit "Drohne lost in building", hoffe auf Mitleid - krieg Zugang. Wir laufen über Treppen, die eigentlich noch nicht mal Treppen heißen dürften. Überall Staub, Beton, Presslufthammer donnern, Lunge freut sich. Oben auf dem Balkon piept sie, liegt schief in der Ecke, Propeller optisch entwertet. Gerät lebt. Ich auch, zumindest körperlich. Der Zugang: Ne Mischung aus Gastfreundschaft und gutem Timing - Bakschisch regelt den Rest. Exklusive Einblicke in die frühe türkische Bauromantik. Ein Mittwochmorgen, den wirklich niemand so bestellt hätte.